2.10.

 

Eigentlich ist der Plan, die Menschheit zu reduzieren, gar nicht so schlecht, mal abgesehen davon, daß ich nicht zu denen gehören möchte, die reduziert werden (ich möchte auch nicht, daß Du reduziert wirst, nur um das mal klarzustellen). Wenn man es nüchtern betrachtet, dann könnte die Erde diese ganzen Menschen zwar durchaus ernähren, aber keiner weiß, für wie lange. Und die Menschen müßten anfangen, bewußt zu wirtschaften, ihr Land nachhaltig zu bewirtschaften, so daß auch die kommenden Generationen leben können. Das geschieht aber nicht. Wir haben kein Maß, weder im Energieverbrauch, noch in der Ressourcennutzung oder der Landwirtschaft. Wir leben weit über unsere Verhältnisse, und zwar nicht, weil es angenehm ist und wir das gerne so machen und aus unserer Bequemlichkeit nicht herauswollen, sondern weil uns dieser Lebensstil aufgenötigt wird von einem kapitalistischen System, daß, um sich zu erhalten, darauf angewiesen ist, daß wir eben nicht vernünftig wirtschaften. Nicht stabilitätsorientiert, sondern wachstumsorientiert. Nicht am Erhalt interessiert, sondern am kurzfristigem Gewinn. Und wozu das führt, liegt eigentlich ziemlich klar vor uns: Die natürlichen Ressourcen gehen zur Neige, die Böden laugen aus, und noch in diesem Jahrhundert kommen wir an dem Punkt, wo wir die Erde so heruntergewirtschaftet haben, daß sie nicht mehr die zehn Milliarden ernähren kann, sondern nur noch eine. Oder eine halbe. Die fünfhundert Millionen geistern ja schon lange als Zielmarke der newworldorder durch das Netz, und in der Tat ist das eine Marke, die vernünftig zu sein scheint: Stell Dir nur einmal vor, wieviel Ruhe und wieviel Platz wir wieder hätten, wenn nur einer da leben würde, wo heute zehn leben! Die Vorstädte könnten von der Natur zurückgeholt werden, auf weiten Ackerflächen könnte wieder Wald wachsen, der Verkehr würde sich reduzieren, der Ressourcenverbrauch insgesamt, die Natur könnte aufatmen und wir uns in einem Paradies wiederfinden.

Vor diesem Hintergrund gesehen, macht die Impfkampagne einen erschreckenden Sinn: Natürlich könnten wir auch zehn Milliarden sein, wenn wir nur vernünftig leben wollten, und jedem seinen Platz geben. Wir sind aber so vernünftig nicht. Deswegen jetzt der Genozid, wie auch immer er aussieht. Offensichtlich stirbt man ja auch am Vakzin nicht sofort, genausowenig wie an Corona. Aber nachdem das Immunsystem erstmal derartig manipuliert wurde, ist davon auszugehen, daß die Geimpften doch insgesamt wesentlich schneller sterben. Vielleicht gibt es dann ja auch einen neuen Erreger, der das erledigt. In den nächsten fünfzehn Jahren. Damit dann eine neue Welt gebaut werden kann.

Aber wissen die denn nicht, was das für Folgen hat, wenn man Menschen tötet? Wir in Deutschland wissen das, wie traumatisiert fast die gesamte Gesellschaft ist, nur weil einige Jahre skrupellose Menschen das taten, was ihnen geboten erschien. Weit über 90% der Deutschen bräuchten eine Psychotherapie (wenn sie denn helfen würde, aber das ist ein anderes Thema) um ihre aus der Nazidiktatur und den Kriegen geerbten Traumata endlich einmal zu bearbeiten. Die Opfer von Krieg und Gewalt, die Opfer von Hunger und Vertreibung, die Opfer von herzloser Erziehung, die aufgebrochenen Traditionslinien, die zerstörte Gesellschaft. Jeder, der damals in Deutschland gelebt hat, ist in der ein oder anderen Weise traumatisiert daraus hervorgegangen, und jeder, der Eltern hat, die diese Traumata tragen, ist traumatisiert davon, bei traumatisierten Eltern aufgewachsen zu sein, und die Enkel wachsen in einer Umgebung auf, wo die Eltern und Großeltern total verkorkst sind und können sich deshalb nicht vernünftig entwickeln und sind anfällig für jede Ersatzideologie, die ihnen erklärt, warum sie so schief sind, und die Urenkel merken, daß sie in einer desorientierten Gesellschaft leben, in der keine Werte gelten und fangen irgendwann damit an, die Traumata in der ein oder anderen Weise zu bearbeiten und aufzulösen. Die Bibel spricht von sieben Generationen, die für eine Untat bestraft werden, und in der Tat, so viele sind es. Man sagt ja immer, der Holocaust sei ganz einzigartig in seiner Brutalität, aber auch das stimmt nicht: Der größte Massenmord der Geschichte war die Ausrottung der Indianer, mit bis zu hundert Millionen Toten, die chinesische Kulturrevolution forderte, je nach Betrachtungsweise 2-40 Millionen Menschenleben, die Nationalsozialisten töteten etwa 18 Millionen Menschen, und allein der transatlantische Sklavenhandel kommt auf 12 Millionen Opfer. Das Problem sind nicht die, die Sterben. Das Problem sind die, die überleben. Voodoo war back in Africa nicht mehr als eine spiritistische Tradition, die den Leuten geholfen hat, so gut sie eben konnte. Erst in der neuen Welt kam die schwarze Magie dazu, die Schadenszauber, die Brutalität. Die Indianer, kaum vor der Ausrottung gerettet, sind noch Jahrhunderte davon entfernt, wieder zu Völkern und Nationen heranzuwachsen. Das alles ist eine Welt außer Gleichgewicht, das sind Menschen, die vielleicht in ihrem Alltagsleben nicht darunter leiden, daß irgendein Vorfahre, von dem sie womöglich nicht mal etwas wissen, einmal ein Trauma erfahren hat, was ihnen aber fehlt, das ist die Erfahrung, in guten und gesunden Verhältnissen aufgewachsen zu sein, und deshalb können sie selber nicht gut und gesund sein.

Und das ist der Fehler, den die Weltenlenker begehen, wenn sie es für angebracht halten, Menschen zu töten, um ein neues Paradies, ein „Utopia“ zu bauen. Sie bauen kein Paradies. Sie bauen eine Hölle aus Schuld.

 

 

3.10.

 

Konstanze Herzog:

„Kreis Segeberg:

Auf unserer Intensivstation sind gestern innerhalb von 24h 14 „frische“ Fälle verstorben, Altersbereich 17-88 Jahre. Alle wurden kurz nach der zweiten Impfung mit schwersten Komplikationen eingeliefert. Die häufigsten Einweisungsdiagnosen sind Lungenarterienembolien und Sinusvenenthrombosen. Trotz sofortiger Not OP versterben 90-9% innerhalb 1 Woche.; manche halten nicht mal 1 Tag durch.

Da alle diese Todesfälle innerhalb der 14 TageFrist nach Impfung auftraten, werden sie nach Maßgabe des RKI/PEI als „ungeimpft“ gewertet und gehen als COVID-Tote in die Statisktik ein - nicht jedoch als Impfkomplikationen! Das geht jetzt seit Monaten so. Echte Fälle von Covid 19 haben wir übrigens längst keine mehr. So kann man das Märchen von der „Pandemie der Ungeimpften“ natürlich beliebig lange aufrechterhalten.“

 

 

4.10.2021

 

In anderen Ländern ist alles besser, so hört man es immer wieder. In Dänemark und Holland ist die Maskenpflicht aufgehoben, in Spanien gibt es keinen Impfdruck, sagt Ingolf, der von da kommt, es aber trotzdem nicht besser wissen muß, denn der freie Campingplatzrentner ist ungefähr der letzte, der einen Druck zu spüren bekommen wird. Muß nicht arbeiten, muß keine Kinder in die Schule bringen, für ihn kommen sie erst ganz am Schluß.

Einer hat angemerkt, daß nach dem Wahlergebnis ja Millionen Ungeimpfte für die Blockparteien gestimmt haben müßten. Wer soll das denn glauben? fragte sie. In Berlin wurden munter Wahlergebnisse geschätzt, man fand Stimmzettel in Mülleimern und es konnte auch lange nicht jeder Berliner wählen, weil nicht jeder einige Stunden Zeit mitgebracht hatte, in der Schlange zu stehen. Nun, das ist natürlich weit davon entfernt, systematischer Wahlbetrug zu sein, allein, der Zweifel ist gesät. Sind wir wirklich alle so dumm, oder stimmen die Zahlen nicht? 12% Anticoronastimmen entspricht bei weitem nicht der Stimmungslage.

 

 

21.10.2021

 

Julian Reichelt, seines Zeichens Chefredakteur der Bild und in den letzten Monaten aufgefallen mit kritischen Äußerungen, ist gegangen worden. Der Grund ist angeblich der, daß er Sex mit hierarchisch von ihm abhängigen Frauen gehabt hat. Nun, wie man weiß, ist das ein Vorwurf, der nahezu jedem machtbewußten Mann gemacht werden kann, vergessen wir nicht, daß auch Julian Assange nicht wegen Journalismus inhaftiert wurde, sondern wegen einer angeblichen Vergewaltigung (die beiden Frauen, die er vergewaltigt haben soll, haben längst zugegeben, daß sie zu dieser Aussage gedrängt wurden und die Vergewaltigung nie stattgefunden hatte, Assange sitzt trotzdem noch ein). Es ist ja nicht so, daß Männer in Machtpositionen Druck auf Frauen ausüben müssten, damit diese ihnen gefällig sind, im Gegenteil ist es so, daß Macht eine nicht zu leugnende erotische Ausstrahlung bewirkt (schon als wir noch Affen waren - wenn wir denn Affen waren - war das so), so daß ein Machtmensch eigentlich nur zugreifen muß, die Frauen bieten sich ihnen von selber an.

Wir mitfühlenden Männer, die an die gleichberechtigte Partnerschaft glauben, können ja alle ein Lied davon singen, wie die schönsten Frauen, die wir einmal attraktiv gefunden hatten, sich mit gesetzmäßiger Regelmäßigkeit nicht diejenigen Männer aussuchten, die es gut mit ihnen meinten, sondern stets das größte Arschloch, das verfügbar war. Ist so. Frauen verspüren eine Faszination für den „Bad Boy“ und den Machtmenschen. Mittlerweile habe ich verstanden, daß das nunmal ein uraltes Schema ist. Ich denke, wir einfühlsamen Menschen fahren auf Dauer in unseren monogamen Beziehungen besser, wir leben zufriedener, gesünder und sind glücklicher, aber wir haben dafür auch nichts von der Eroberung vom letzten Wochenende zu erzählen. Das müssen wir den Alphamännchen lassen, den Machtmenschen, denen, die die Wanderseele Hun zum Jagen treibt.

Womit ich wieder bei Julian Reichelt wäre: Was er getan hat, ist mutmaßlich nichts anderes als das: einvernehmlicher Sex mit Frauen, die es anzeckt, sich mit Machtmenschen einzulassen. Wenn er jetzt dafür sanktioniert wird, dann ist das, nehmen wir es als das was es sei soll, der Rückfall in puritanische Denkmuster, die wir seit einem halben Jahrhundert überwunden zu haben glauben: Einen Redakteur zu feuern wegen sexueller Eskapaden, das war in den fünfziger Jahren möglich, als das christliche Weltbild noch imstande war, Verhaltensvorschriften zu machen. Wenn es heute wieder möglich ist, einen Mann aufgrund sexueller Eskapaden zu feuern, dann ist es genau das: Ein Rückfall in puritanische Zeiten. Nur ist es heute nicht mehr das Christentum, daß die Verhaltensmaßregeln setzt, sondern es sind die Apologeten der New World Order, wie sie sich bei weitem nicht nur in den Coronamaßnahmen zeigt. Das Julian Reichelt gegen sie verstoßen hat, ist denn auch der Grund für seine Kündigung. Wenn aber schon solche sexuelle Eskapaden Grund genug sind für eine „Kündigung“, dann ist vermutlich die Mehrheit der Politiker (alles Alphamännchen qua definitionem) genau damit erpressbar.

Ein Satz dabei noch zu MeToo: Harvey Weinstein hatte offenbar Frauen deutlich gemacht, daß sie für Jobs mit ihm Sex zu haben haben. Das geht natürlich nicht und ist durchaus korrekt als sexuelle Nötigung zu werten. Dieser Vorwurf wird Julian Reichelt bis hierhin nicht gemacht.

 

 

27.10.2021

 

Im Cafe klingelt das Telefon und die Kellnerin geht ran: „Ach, sie sinds, Frau Weill, sie gibt es ja auch noch, sie waren lange nicht mehr hier, geht es ihnen gut?“

Langes Schweigen der Kellnerin, ein betretenes „das ist ja furchtbar“, schließlich nur noch: „ich weiß gar nicht was ich dazu sagen soll!“ Es ist nicht leicht, die Kellnerin zu dieser Aussage zu bringen. Sie hat immer etwas zu sagen, ob sie gefragt ist oder nicht, und natürlich macht das auch den Charme des Cafes aus, daß man um ein kleines Pläuschen nicht herumkommt. Nun aber ist sie perplex, und ich glaube auch, sie ist ganz weiß geworden, obwohl das in dem led - Licht immer schwer zu sagen ist. Früher, als es noch richtige Glühlampen gab, konnte man auch im künstlichen Licht Farben erkennen, nun kann man sich die nur noch einbilden, das Gehirn gewöhnt sich ja an alles, auch an eine plötzliche Diktatur, ob man sie nun so nennt oder nicht. Ich war schon wieder in Gedanken, deswegen habe ich den Schluß des Gespräches verpasst, aber dann läßt die Kellnerin sich auf den freien Stuhl mir gegenüber plumpsen und sagt: „Da muß ich mich erstmal hinsetzen.“ Das Cafe ist fast leer um diese Zeit am Morgen, zu tun scheint es nicht viel zu geben, obwohl: eigentlich ist ja immer irgendetwas zu tun, nur jetzt eben nicht, weil es wichtiger ist, sich zu setzen. „Was ist denn los?“ frage ich. Sie guckt mich aus leerem Blick an, sie weiß nicht, ob sie mir das erzählen sollte, aber dann gibt sie sich einen Ruck: „Sie kennen doch Frau Weill!“ sagt sie. „Eine alte Dame, die hier sonst fast jeden Morgen war. Etwas schmächtig, gut gekleidet, die müsste ihnen aufgefallen sein.“ - „Ah ja, ich glaube ich erinnere mich“ sage ich, obwohl ihre Beschreibung nicht ausreicht, in mir ein Bild zu evozieren. Vielleicht doch, irgendjemand war da immer, aber ob es diese Frau Weill war, oder nur ein Trugbild, daß mein Verstand mir aufmacht, um der Geschichte folgen zu können, das kann ich nicht entscheiden. Egal, das Trugbild muß auch reichen.

„Frau Weill geht nicht mehr aus dem Haus“ sagt die Kellnerin. „Seit einem halben Jahr nicht mehr.“

„Oh“ sage ich. „Dann ist sie krank! Das ist immer traurig! Hat sie denn jemanden, der sich um sie kümmert?“

„Nein, sie ist nicht krank, das ist es ja. Sie hat Angst!“

„Vor Corona? Jetzt erst?“

„Nein, Corona war ihr immer egal, die ist gekommen, solange sie eben kommen durfte, das ist eine rüstige Frau, die wedelt so schnell nichts um.“

„Was ist es dann?“

„Sie hatte drei Kinder“ sagt sie, „aber jetzt hat sie nur noch eines. Zwei sind nach der Impfung gestorben!“

„Zwei gleich?“

„Ja. Und nun geht sie nicht mehr aus dem Haus. Ich habe nicht ganz verstanden, wovor sie denn jetzt Angst hat, aber sie wollte am Nachmittag kommen, wenn sie sich traut.“

„Hoffentlich“ sage ich. Das tut doch niemanden gut, allein in seiner Wohnung zu sitzen...“

 

Übrigens haben Faktenchecker herausgefunden, daß es Langzeitnebenwirkungen von Impfungen nicht gibt und noch nie gegeben hat. Die Impfstoffe sind erwiesenermaßen sicher, und eine Impfung ist auf jeden Fall mit weniger Risiken und Nebenwirkungen verbunden als eine Erkrankung an Corona. Die im Jahr 2021 sich abzeichnende Übersterblichkeit ist nicht auf die Impfungen zurückzuführen.

 

27.10.2021

 

Gestern im Auto wollte ich mal wieder eine CD hören - das Hörspiel war unmöglich, Radio ist auf Dauer ermüdend mit seiner dummen Propaganda. Zu spät erinnerte ich mich, daß ich die Klassik-Cd´s neulich mit hereingenommen hatte, um neue reinzulegen, was ich dann aber vergessen hatte. Und so waren gab es nur die spärliche Auswahl an Rockmusik der Bands, die wir bis dahin immer noch gerne gehört hatten. Aber von den Ärzten mag ich nichts mehr hören, seit sie zu Propagandaschlümpfen verkommen sind. Für Judith Holofernes von Wir sind Helden gilt dasselbe. Ich weiß nicht, ob ich da intolerant bin, sollen die Leute doch ihre Meinung haben, aber es ist ja nicht das, daß ich ihnen ihre Meinung nicht gönne, es ist so, daß sie mir meine Meinung nicht gönnen: In ihren Augen bin ich Querdenker, Verschwörungstheoretiker und Rechtsradikaler, bloß weil ich keine uninduzierte Gentherapie machen will. Und wer mich nicht anerkennt, wer nicht anerkennt, daß auch ich gute Gründe für meine Meinung haben kann, na, dessen Werke tue ich mir doch nicht freiwillig an. Dann war da noch eine Cd von Element of Crime. Das sind die drei: Ärzte, Wir sind Helden, Element of Crime. Das ist unsere Welt der Volksmusik, die wir immer mal gehört hatten. Wenn wir Musik hörten. Wir haben uns auch die Lieder der Kidner angehört, Capital Bra und ich habe mir sogar eine Cd von dieser Hamburger Rapperin gekauft, die in 4 Blocks prominent wurde, und die ist eigentlich auch ganz cool, aber letztlich ist das nicht meine Musik. Die mochte ich sowieso nicht hören.

Element of Crime also. Wie stehen die zu der Coronageschichte? Ich wußte es nicht, aber ich meinte davon gehört zu haben, daß auch Sven Regener lieber an seiner Karriere weiterbastelt, als ein kritisches Wort zu verlieren, und vorsichtshalber habe ich ihn auch nicht gehört. Ich denke, daß in seinem neuen Roman die Hauptfiguren Kacki und Pippi heißen, ist genug Hinweis darauf, daß er auch nicht ernstgenommen werden will mit seiner Haltung. Heute google ich also Sven Regener und Corona. Ja, sie haben unter Coronabedingungen gespielt, im August im Stadtpark Hamburg, gut, das ist noch keine Information, aber dann lande ich doch wieder bei den Ärzten und ihrem Impfaufruf, dem sich unter anderem folgende Musiker angeschlossen haben: „Roland Kaiser, Sarah Connor, Howard Carpendale, Max Herre, Jan Delay, Trettmann und Peter Maffay. Außerdem dabei sind Bands wie Einstürzende Neubauten, Element of Crime, BAP, Die Toten Hosen, Beatsteaks, Tocotronic, Silbermond, Sportfreunde Stiller und Deichkind.“

So, jetzt habe ich es schwarz auf weiß.

Bleibt die Gegenfrage: Wen kann man denn hören? Wer verzichtet auf das Spalten der Gesellschaft, auf den Impfdruck und das Mobbing gegen Unbeugsame?
Von Nena weiß ich. Und sonst? Wer gehört zu den echten?

Übrigens ist ja auch die Klassik durchweg Coronaziverseucht: Die Elbphilharmonie zieht mit ausschließlich Geimpften durch die Lande, und wenn Musiker gefragt werden, wie das ist mit Reisen in Coronazeiten, dann antworten sie vorhersagbar, daß es ja sehr gut sei, wenn sehr strenge Maßnahmen die Sicherheit hochhalten würden. Ich bin ja selber Musiker und kenne die medizinische Paranoia, die viele von ihnen schon immer hatten, bei Sängern sowieso, für die ist ja jede Erkältung sozusagen das Risiko eines plötzlichen Karriereendes. Klassik ist also nicht besser als die Volksmusik (zu der ich die Rockmusik ganz einfach mal zähle), sie sind meist weniger plump, aber durchaus konsequenter in ihre Ausgrenzung als andere. Ich bin sowieso dazu übergegangen, vor allem Monoaufnahmen zu hören, das klingt ehrlicher, direkter, authentischer. Und Stereoaufnahmen sind wohl schon der Beginn der Manipulation gewesen, aber das ist nun wirklich eine Verschwörungstheorie. Na und, sie stimmt trotzdem: Wer authentische Musikaufnahmen hören will, der greift zurück auf die Aufnahmen der Dreißiger bis Fünfziger Jahre. Das Niveau von damals kennen wir heute nicht mehr. Ist so. Weder musikalisch noch von der Aufnahmetechnik. Beides war damals um Dimensionen besser als heute.

Die Cd von Nena, die ich noch irgendwo habe, werde ich trotzdem wieder herausfischen. Sie hat vielleicht keine Jahrhundertstimme, aber wenigstens macht sie ehrliche Musik. Und wer läßt sich noch hören?

Zum Glück läßt sich auch das googeln: Van Morrison kriegt einen Verriss der taz, ist also hörbar. Ich weiß, eigentlich sollte ich ihn kennen, ich kenne ihn aber nicht. Ist einen Versuch wert. Auch Michael Jackson, dem ja Verbindungen zur Pädophilie vorgeworfen wurden, dessen Kriminalisierung aber eher darin begründet liegt, daß er sich mit Pädophilen angelegt hatte, und Kinder aus ihren Fängen rettete (eine weitere Verschwörungserzählung natürlich, und damit ein Hinweis darauf, daß die Beschäftigung mit ihm möglicherweise lohnenswert ist).

Dann weitere Recherche: Ein Netzwerk Musik in Freiheit gibt es, mit einem lesenswerten Statement, aber wer dazugehört wird nicht verraten - sie wollen frei sein, aber trauen sich nicht.

Dann, natürlich, allesdichtmachen, allesaufdentisch, Volker Bruch, Wotan Wilke Möhring, Meret Becker, Til Schweiger, gut, das sind Vorbilder, aber keine Musiker, ich suchte nach Musikern und werde nicht fündig.

Nina Hagen wehrt sich gegen eine Fakeaccount, in dem ihr querdenkerische Aussagen zugeschrieben werden, gegen die sie sich juristisch wehrt. Nun, Fakeaccounts sind übel, da gebe ich ihr recht. Aber sie „verabscheut“ auch die Aussagen, die ihr zugeschrieben werden, und da ich differenziertere Statements nicht finden kann, muß ich also davon ausgehen, daß auch sie im Zweifel auf Seiten der Faschisten steht.

„Danser encore“: Das Lied ist natürlich gut und schick, aber ich suche nicht nach Protestlyrik, sondern nach überzeugenden Künstlern, die ich wegen ihrer Musik hören mag. Ich suche nicht nach der richtigen Haltung, nur nach einer gewissen Toleranz. Musiker müssen ja nicht politisch sein, aber wer bei der Spaltung der Gesellschaft mitmacht, handelt politisch, handelt faschistisch. Das gilt im übrigen auch für die ganzen Lehrer und Schulleiter, für die Ärzte und Rechtsanwälte, für die halbe Gesellschaft, denn immer wieder geht es um die Frage: Wer konsequent ist, der macht nicht mehr mit, der kündigt und fängt im Zweifelsfall an zu hartzen. Ist so. Es gibt natürlich gute Gründe, die bürgerliche Existenz aufrecht zu erhalten, aber dann muss man halt bei den Faschisten mitmachen. Dann ist man halt ein Faschist. Ist so.

Ach so, dann war da natürlich noch Xavier Naidoo: Seine Haltung ist sicherlich korrekt, ihm fehlt etwas anderes: Seine Musik mag ich schlichtweg nicht hören. Mir wurde einmal ein Album von ihm geschenkt, daß ich dann auch brav gehört habe, aber nein, das mag ich einfach nicht. Deutschsoul ist vielleicht doch so etwas wie ein Widerspruch in sich.

Und schließlich, auf Seite drei der Suchergebnisse, werde ich doch noch fündig: Eric Clapton. Mit ihm werde ich mich beschäftigen können.

Und Morrissey? Genau so wenig, wie ihn seine rechten Ansichten qualifizieren oder disqualifizieren, tut es ein Aufruf vom März 2020, seine Freunde nicht zu treffen. Ich sag mal so, erst im April 2020 war es eineindeutig, daß das Coronavirus kein medizinisches Ereignis, sondern ein politisches ist. Aussagen vom März 20 werte ich deshalb nicht. Keine Empfehlung, nicht für oder wider.

Dann ein Bild: Guildo Horn protestiert gegen Coronamaßnahmen. Who the fuck is Guildo Horn?

Ich google und google, aber irgendwie habe ich nicht den richtigen Zugang, ich erfahre nichts, außer daß im Juli ein dreizehnjähriger Jacob Clynik aus Michigan drei Tage nach der Impfung verstorben ist. Und natürlich sind fast alle der Informationen, die ich über kritische Sänger finde, begleitet von Distanzierungen und hasserfüllten Schmähungen. Google filtert die systemkritischen Seiten recht zuverlässig aus seinen Ergebnissen heraus, auch das so ein Detail des neuen Faschismus, das meine Mutter nicht glauben würde. Aber ist so. Genau wie das proaktiv materialistische Weltbild von wikipedia, in dem nichts stimmt und nichts erwiesen ist, was irgendwie mit Geist und Energie zusammenhängt.

Helge Schneider, Didi Hallervorden. Ja gut. Ich mochte sie schon immer, aber mehr als mal ein zwei Songs zur Belustigung haben die nicht zu bieten. Nichts, was eine längere Autofahrt begleiten könnte.

 

Und dann gibt es noch die zahlreichen, ermüdenden Initiativen von Musikern, die sich gegen die Mißachtung der Kunst und Kultur wenden. Kultur ins Grundgesetz ist so eine Forderung, die ja für sich genommen nicht unvernünftig ist, aber in dem Zusammenhang sieht es dann ja so aus, daß diese Musiker fordern, als systemrelevant zu gelten, nicht, diese unsägliche Unterscheidung aufzuheben. Das macht keine Pluspunkte. Und auch nicht, wenn Musiker bessere Unterstützung für ihre Lage in der Coronazeit einklagen. Ein ehrenwertes Anliegen, aber zu kurz gedacht. Es geht eben nicht darum, wie ich auch in einem faschistischen System mein Auskommen sichern kann. Anne Sophie Mutter, das Gewandhausorchester Leipzig, Philharmonisches Staatsorchester Hamburg, Culcha Candela: Ihr Protest richtete sich gegen die Auftrittsverbote, oft genug mit dem Hinweis, das mit stringenten Hygienemaßnahmen ja eine gefahrlose Zusammenkunft möglich sei. Aus solchen Protesten werden die G-Regeln. Liebe Leute, gut gemeint, aber absolut zu kurz gedacht!

Wolfgang Niedecken, Kerstin Ott, die Liste der Faschisten reißt nicht ab.

 

Weder von Roger Waters, dessen Antisemitismus in einem neuen Licht erscheinen würde, wenn er denn zu Corona eine Meinung hätte, noch Madonna, die Schlagzeilen machte mit Reisen in Coronazeiten, aber nicht mit Statements gegen den Irrsinn, taugen zu einer Identifikation. A propos Pink Floyd: David Gilmou will wieder touren gehen, jetzt, wo er geimpft ist.

 

Ich höre auf. Knapp zwei Stunden hat mich diese Recherche gekostet, an deren Ende ein überaus mageres Ergebnis steht: Nena, Eric Clapton, Van Morrison. Mal sehen, ob ich mich mit denen anfreunden kann. Und dann werde ich wohl noch viele Monoaufnahmen der Fünfziger Jahre kennenlernen ...

Julia Neigel.